Ein Trend, der durch Corona aufkam und sich immer weiter zieht, ist der Traum vom Leben im eigenen Camper. Die ganz romantische Vorstellung von Freiheit, täglich wunderschöne Sonnenuntergänge und pure Natur locken viele auf die Straße. Du willst auch dazu gehören und stehst nun vor der Entscheidung, ist das wirklich etwas für mich? Wie sieht die Realität aus?
Nichts als die Wahrheit
Die Wahrheit ist, es gibt beide Seiten. Ja, man hat natürlich auch Momente vom perfekten Vanlife. Sonst würde es auch ehrlicherweise nicht so viele locken und halten. Doch man muss wissen, dass dazu auch die unschönen Momente und Tage gehören. Mal sucht man den ganzen Tag genervt einen Traumstellplatz und landet am Ende doch auf einem dreckigen Parkplatz. Ebenso gehört Abwasser und Fäkalien-Entsorgung dazu, wie der fast tägliche Einkauf von Lebensmitteln, weil immer irgendetwas leer ist.
Das sind aber nur einzelne Tage zwischen einer Reihe wunderschöner Momente. Es sind die Höhen und Tiefen, die solche Reisen erst zu bleibenden Erinnerungen werden lassen, die dich selbst dazu bewegen immer weiter zu fahren, neue Orte und Menschen kennenzulernen.
Mit und ohne Kind
Am einfachsten ist das Reisen und Leben im Van ohne Ballast. Alleine oder mit Partner ist es am bequemsten, nichts schränkt dich in deiner Aktivität ein. Kommt nun ein Hund dazu, muss man in wärmeren Ländern einfach bedenken, dass der Hund überall mit hin muss. Es wird einfach zu warm im Camper. Dies wiederum heißt aber auch, dass man einige Aktivitäten entweder getrennt oder gar nicht durchführen kann. Oft sind Hunde nämlich nicht erlaubt.
Mit einem (oder mehr) Kind(ern) wird es nicht einfacher. Klar, dürfen Kinder überall mit hin, das ist echt ein Plus gegenüber Hunden. Aber der Tagesablauf ist eben doch leicht anders. Man sucht nicht mehr bis spät am Abend einen Platz oder fährt eben mal den ganzen Tag herum, um eine gewisse Strecke zu schaffen. Jetzt heißt es einfach besser planen und sich bewusst sein, dass Dinge eben länger dauern.
Geregelter Tagesablauf
Tatsächlich ist es unheimlich von Vorteil im Bus seine festen Abläufe zu haben. Die morgendlichen Handgriffe sitzen genauso gut wie die abendlichen. Alles hat seinen Platz und ist schnell aufgeräumt, denn auf knapp 4m2, wie bei uns, herrscht schnell Chaos. Aufräumen gehört also zum Tag dazu, wie Abwasch und Kochen. Doch im Gegensatz zur Wohnung nerven diese Dinge im Camper nicht. Es ist eher eine meditative Art zu kochen und aufzuräumen.
Vanlife bedeutet Anpassung
Jeden Tag neue Orte erleben, kann schön sein, aber auch anstrengend. Die Tage werden nicht nur aufregender, sondern auch gefühlt länger. Es passiert so viel, es ist okay, wenn man da auch mal innehalten muss. Vanlife bedeutet auch Anpassung und eine stetige Veränderung der Umgebung, da sind Konstanten wie morgendliche und abendliche Routinen eine Erholung für zwischendurch. Veränderungen sind zwar schön, können aber auch anstrengend sein und manchmal muss man dann stehen bleiben, um den Augenblick festhalten zu können.
Es ist für jeden anders
Ich denke, du kannst unterschiedliche Menschen fragen, die im Campervan unterwegs sind, und du wirst verschiedene Antworten bekommen. Jeder empfindet diesen stetigen Wechsel anders, für die einen ist es anstrengend auf Dauer und andere bekommen nicht genug. Du musst für dich selbst entscheiden, wie es für dich am besten funktioniert. Doch du wirst es nie erfahren, wenn du es nicht probierst. Leihe dir einen Camper oder kauf dir direkt einen, mache das, was sich für dich richtig anfühlt und fahre einfach los.
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